Verjüngungsmaßnahmen im Liebermann-Garten

Nächstes Jahr sind schon zehn Jahre vergangen, seit die Liebermann-Villa und ihr Garten für Besucher eröffnet wurden. Einige Beete und Pflanzungen wurden bereits zwei bis drei Jahre vor der offiziellen Eröffnung angelegt. Für besonders intensive Bepflanzungen, beispielsweise auf der Blumenterrasse, in den Stauden- und Sommerblumenbeeten sowie in den Gemüsebeeten im vorderen Teil des Liebermann-Gartens bedeutet dies eine starke Beanspruchung des Bodens. Nach so vielen Jahren leidet die Bodenfruchtbarkeit durch hungrige Pflanzen, die immer wieder üppig blühen und fruchten und dabei den Boden auszehren. Das ist selbst für einen regelmäßig gut gedüngten Boden auf Dauer nicht zu schaffen. Mist!
Da hilft nur eine Kur mit Selbigem und mit Kompost, welche den Boden über den Winter mit Nährstoffen anreichern.

In die langen Beeten im Liebermann-Garten wird Mist untergearbeitet.
In die langen Beeten im vorderen Liebermann-Garten wird Pferdemist untergearbeitet.

Pferdemist ist ein beliebter Dünger mit einer großen Menge an pflanzenverfügbarem Stickstoff und vielen Mineralien. Das Gartenteam hat daher im letzten Herbst alle Pflanzen aus den vorderen Beeten des Liebermann-Gartens herausgenommen und großzügig Mist und Kompost in den ausgelaugten Boden eingearbeitet. Aufgrund dieser Maßnahme war es leider nicht möglich, unsere alljährlichen Tulpenzwiebeln zu setzen. So müssen wir im kommenden Frühling auf ihre schönen Blüten verzichten. Aber dafür werden alle anderen Blumen umso üppiger blühen. [...]  Mehr

Obstgehölze im Winter

Der Garten Liebermann ist in jeder Hinsicht ein Garten für alle Sinne. Neben üppiger Blütenpracht bietet er auch eine große Anzahl von Obst- und Gemüsesorten, die zur Selbstversorgung dienten, ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität in der Reformzeit. Im Hause Liebermann kam selbstgezogener Kohl oder der gute alte Kaiser Wilhelm Apfel aus eigener Ernte auf den Tisch. Im Zier-und Nutzgarten befinden sich einige Exemplare dieses „Malus domestica“, eine Züchtung aus dem Jahre 1864, die seinem Namensgeber Kaiser Wilhelm I. auch schon vorzüglich schmeckte. Dieser beliebte Kuchenapfel wird im Oktober geerntet und ist bis April lagerfähig.
Neben einer weiteren sehr alten Apfelsorte „Gravensteiner“ aus dem Jahr 1669, bereichern Hauszwetschen und Renecloden, die sehr gut für die Zubereitung von Marmelade geeignet sind und mehrere Weinstöcke am Gartenhaus den vorderen Zier- und Nutzgarten.

Apfelbaum im Nutzgarten der Liebermann-Villa
Apfelbaum im Nutzgarten der Liebermann-Villa

Mit der Vollendung der Heckengärten im letzten Jahr konnte auch die Obstwiese, die sich hinter den drei Laubkammern bis zum Seeufer erstreckt, mit einer großen Vielfalt an Obstgehölzen vervollständigt werden. Hier wachsen jetzt zwei Pfirsichbäume, eine Aprikose namens „Ungarische Beste“, Quittenbüsche, eine Mispel, Kirschen, Pflaumen und Beerenobst. Zum Nachbargarten ranken Brombeeren und Himbeeren an einem Spalier. Dieser Naschgarten wurde schon von Liebermanns Enkelin geschätzt und erfreut zur Erntezeit natürlich auch unsere Besucher. [...]  Mehr