Kirchner malt Liebermann

Im Liebermann-Haus am Brandenburger Tor wird an eine bemerkenswerte Begegnung von Im- und Expressionismus erinnert: Der Hausherr Max Liebermann trifft auf Ernst Ludwig Kirchner und umgekehrt.
Im Jahr 1926 reiste Kirchner aus Davos, wohin er sich wegen seiner angeschlagenen Gesundheit zurückgezogen hatte, nach Berlin und besuchte den fast achtzigjährigen Grandseigneur am Pariser Platz. Liebermann empfing den um 33 Jahre jüngeren Künstler in seinem Musikzimmer und war bereit, für ein Porträt Modell zu sitzen.

Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner
Max Liebermann in seinem Atelier, 1927

Ergebnis dieses Besuches waren einige vorbereitende Zeichnungen, auf deren Grundlage Kirchner, nach Davos zurückgekehrt, sein beeindruckendes, expressionistisches Liebermann-Porträt malte.Dieses Gemälde, das dank einer großzügigen Spende im letzten Jahr durch die Nationalgalerie angekauft wurde, steht im Zentrum der präzise ausgewählten, sieben Werke umfassenden Kabinettausstellung im Liebermann-Haus am Brandenburger Tor. [...]  Mehr

Veranstaltung: „Liebermann und Zille“ im Max Liebermann Haus am Pariser Platz

Die Stiftung Brandenburger Tor stellt in ihrer Veranstaltungsreihe „Torgespräche“ am 3. März um 19:30 Uhr die vergessene Biographie „Der unbekannte Zille“ des Journalisten und Autors Erich Knauf vor. Darin beschreibt Knauf den Werdegang Heinrich Zilles, sein Leben zwischen Milljöh und Kunstwelt sowie die enge Freundschaft, die Heinrich Zille und Max Liebermann verband.

Erich Knauf konnte seine Zille-Biographie zu Lebzeiten nicht veröffentlichen. Er verlor 1933 seine Stelle als Schriftleiter der Büchergilde Gutenberg, 1944 wurde er wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“ von den Nationalsozialisten hingerichtet. Auszüge der Zille-Biographie wurden erstmals 2014 in der Kulturzeitschrift Sinn und Form (Herausgeber: Akademie der Künste) veröffentlicht. [...]  Mehr