Max Liebermann in Sonderausstellungen 2015

Die Ausstellung „Liebermann und Van Gogh“ (26. April bis 10. August 2015) in der Liebermann-Villa wird in diesem Jahr die einzige Sonderausstellung sein, in der Max Liebermann namensgebend und mit einer großen Anzahl an Gemälden vertreten sein wird. Einzelne Werke des Künstlers werden aber 2015 in Ausstellungen der folgenden Häuser gezeigt:

Nur noch bis zum 18. Januar 2015 ist im Ausstellungsforum Graphikkabinett der Ernst Barlach Stiftung in Güstrow die Ausstellung „Von Klinger bis Kanoldt. Graphik deutschsprachiger Länder aus der Sammlung des Nationalmuseums Stettin“ zu sehen. Die Ausstellung zeigt 60 Radierungen, Lithographien und Holzschnitte von Vertretern der klassischen Moderne, u. a. von Max Liebermann, Käthe Kollwitz, Lovis Corinth, Max Pechstein, Max Slevogt, Emil Orlik, Egon Schiele, Emil Nolde, Ernst Barlach, Paul Klee, Conrad Felixmüller und Emil Orlik. Ebenso Werke von ausgewählten Künstlern, die zeitweise oder ständig in Stettin tätig waren, wie Otto Hettner und Franz Friedrich Schütt.
www.ernst-barlach-stiftung.de [...]  Mehr

Max Slevogt als Illustrator – die Folge „Achill“ aus Homers „Ilias“

In der aktuellen Sonderausstellung „Im Banne der Verwüstung. Max Liebermann, Max Slevogt und der Erste Weltkrieg“ ist der Pfälzer Maler auch als Buchillustrator zu sehen. Vor dem Krieg illustrierte mehrfach Abenteuer-Geschichten, beispielweise Ali Baba (1903) oder Lederstrumpf (1908/09). Ausgestellt sind zwei Blätter der Folge Achill von 1907, auf denen Slevogt Szenen aus Homers berühmtem Epos Ilias darstellt. Homer schildert einen Abschnitt des Trojanischen Kriegs zwischen dem Stadtstaat Troja und der griechischen Allianz der Achaier und rückt dabei den Zorn und die tragische Kampfeswut als immer wiederkehrende Motivation der irdischen Heroen und olympischen Götter in den Vordergrund.

Max Slevogt, Achill und die Gefangenen, 1907
Max Slevogt, Achill und die Gefangenen, 1907 (Lithographie, Blatt 8 der Folge “Achill”)

Die beiden Blätter Achill und die Gefangenen und Hektors Tod zeigen Szenen aus dem Leben der beiden wichtigsten Helden des Krieges: zum einen Achill, der als Oberbefehlshaber der Griechen kämpft und auf der anderen Seite Hektor, dem Anführer der Trojaner. Im 19. Gesang der Ilias wendet Achill die endgültige Niederlage des Bündnisses ab, indem er sich öffentlich mit Agamemnon versöhnt und dessen Wiedereintritt ins Kampfgeschehen bewirkt. Voller Zorn betritt Achill das Schlachtfeld, um Rache zu nehmen an Hektor, dem Mörder seines geliebten Freundes Patroklos. Nach langer Hetzjagd um die Mauern der Stadt bittet der am Boden liegende Hektor seinen Gegner um einen würdevollen Zweikampf. Doch Achill entgegnete ihm: [...]  Mehr

Weihnachten im Hause Liebermann – oder: was der Otter-Brunnen mit dem Fest zu tun hat

Geschenke auf jeden Fall, Weihnachtsbaum vielleicht, Weihnachtslieder wohl eher nicht. – Mit schöner Regelmäßigkeit tauchen gegen Ende des Jahres bei uns die Fragen auf, was machte eigentlich Max Liebermann, der die jüdische Herkunft seiner Familie in Ehren hielt, an Weihnachten und was machen wir als Liebermann-Villa mit dem Fest? Einfach übergehen, an Chanukka denken oder uns mit verlegenen „Season’s Greetings“ aus der Affäre ziehen?

Max Liebermann selbst war da viel entspannter. Am 21. Dezember 1908 schrieb er an seinen Freund Alfred Lichtwark: „Ich feiere alle Feste, christliche, jüdische, mohammedanische mit“. Auch wenn das mit den islamischen Festen um eines guten Spruchs willen sicher nur behauptet war, eines steht fest: Weihnachten hat Liebermann gefeiert, vermutlich als säkulares  Familienfest mit gutem Essen und schönen Geschenken. Von Otto Hermann Claass, einem Königsberger Kaufmann, bekam der Maler zu jedem Weihnachtsfest eine Königsberger Marzipantorte geschickt. Ob Liebermann, der einen kräftigen Braten zu schätzen wusste, eine Freund von Gänsebraten war, können wir hieraus leider nicht ableiten. Ebenso wenig wissen wir, ob und wo im Liebermann-Haus ein Weihnachtsbaum stand. Aber da es Geschenke gab, wird es wie in anderen Berliner Stuben vielleicht auch am Pariser Platz Nr. 7 einen Baum gegeben haben, unter dem die Gaben Platz fanden. [...]  Mehr