Wir feiern Liebermann! Vom späten Ruhm eines Gemäldes

Ausstellungsansicht „10 Jahre MKdW – Meisterwerke“, Museum Kunst der Westküste. Zwei Mädchen stehen links und rechts neben dem Gemälde der Tennisspielerinnen von Max Liebermann.

Im dritten Teil unserer Gastblogging-Reihe „Wir feiern Liebermann!“ widmet sich Klara Scheuren, ehemalige wissenschaftliche Volontärin am Museum Kunst der Westküste auf Föhr, Liebermanns Werk „Tennisspieler am Meer – 1. Fassung“ (1901) aus der Sammlung des MKdW. Das Gemälde ist eines der gefragtesten Leihgaben und war Teil zahlreicher Ausstellungen.

2017 war es das Titelbild der Schau „Max Liebermann – Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport“ in der Kunsthalle Bremen in Kooperation mit der Liebermann-Villa. Der öffentliche Raum war „gepflastert“ mit dem Motiv und die Ausstellung ein großer Erfolg. [...]  Mehr

Sehnsucht nach Idylle – Max Liebermann und die Maler am Wannsee

Bei strahlendem Sonnenschein haben wir am 20. Oktober die Ausstellung “Sehnsucht nach Idylle – Max Liebermann und die Maler am Wannsee” eröffnet. Seither kamen rund 5000 Gäste in die Liebermann-Villa, um die Werke Max Liebermanns und seiner Malerkollegen Anton von Werner, Carl Becker, Oscar Begas, Hugo Vogel und Philipp Franck zu betrachten.

Erstmalig zu sehen sind Gartenbilder des Malers Hugo Vogel, der nur einen Steinwurf entfernt von Liebermanns Garten seinen eigenen Wannseegarten hegte und pflegte und sprühend impressionistische Bilder schuf, die bisher noch nie in einer Ausstellung gezeigt worden sind. Besonders gefreut hat uns, dass zwei Nachfahren von Hugo Vogel und ihre Familien bei der Eröffnung zugegen waren. Dies macht deutlich, dass sich die Geschichte Wannsees höchst lebendig ins Hier und Heute transportieren lässt.  [...]  Mehr

Max Liebermann und Lesser Ury – Zweimal Großstadt Berlin

Am 19. Mai ist in der Liebermann-Villa die diesjährige Sommerausstellung „Max Liebermann und Lesser Ury – Zweimal Großstadt Berlin“ eröffnet worden. Die Ausstellung stellt die Großstadtbilder der beiden Künstler gegenüber und zeigt dadurch sowohl die Wesensverwandtschaft als auch die Verschiedenartigkeit in Motivwahl und Darstellungsform beider Künstler.

Der gebürtige Berliner Max Liebermann (1849–1935) und der als Kind aus Posen zugezogene Lesser Ury (1861–1931) waren poetische Chronisten der aufstrebenden Weltstadt Berlin. Ihre Bilder zeugen von einer Epoche großer technischer und künstlerischer Innovationen. Sie lassen die Entwicklungen der Zeit mit ihrem gesteigerten Tempo sichtbar werden: Automobile treten mit Kutschen in Wettstreit, Straßenbahnen verdrängen Pferdetrams und elektrische Bogenlampen ersetzen Gaslaternen.

Obgleich einige Werktitel auf konkrete Berliner Orte verweisen, geht es Liebermann und Ury in ihren Farbvisionen ganz allgemein um das umtriebige Großstadtleben. Ihre flüchtigen Momentaufnahmen schildern städtische Alltagssituationen und fangen die Lichtatmosphäre in der Tradition des französischen Impressionismus ein. Dennoch sind ihr Interesse am und ihre Motivwahl zum Thema Großstadt grundverschieden. [...]  Mehr