Max Liebermann und Heinrich Zille – Eine kollegiale Künstlerfreundschaft

Die aktuelle Sonderausstellung „Streit am Wannsee – Von noblen Villen und Strandbadfreuden” der Liebermann-Villa untersucht das konfliktgeladene Miteinander von Villenbesitzern am Wannsee und den ausgelassenen Besuchern des gegenüberliegenden Strandbades. Liebermanns Darstellungen idyllischer Gärten werden dabei den schonungslosen Darstellungen der einfachen Menschen des Arbeiterviertels von Heinrich Zille gegenübergestellt.

Trotz unterschiedlicher gesellschaftlicher Stellung und künstlerischer Ausdrucksformen verband beide Künstler eine langjährige kollegiale Freundschaft. Zum 80. Geburtstag schenkte Zille Liebermann die unten abgebildete Zeichnung, die den Impressionisten als einen allseits beliebten Künstler und umringt von neugierigen und heiteren Menschen aus Zilles sogenanntem „Milljöh“ darstellt. Angesichts dieser späten freundschaftlichen Geste bleibt zu hinterfragen, welche Umstände die beiden Männer zusammenbrachten und wodurch sich ihre andauernde Beziehung auszeichnete. [...]  Mehr

Veranstaltung: „Liebermann und Zille“ im Max Liebermann Haus am Pariser Platz

Die Stiftung Brandenburger Tor stellt in ihrer Veranstaltungsreihe „Torgespräche“ am 3. März um 19:30 Uhr die vergessene Biographie „Der unbekannte Zille“ des Journalisten und Autors Erich Knauf vor. Darin beschreibt Knauf den Werdegang Heinrich Zilles, sein Leben zwischen Milljöh und Kunstwelt sowie die enge Freundschaft, die Heinrich Zille und Max Liebermann verband.

Erich Knauf konnte seine Zille-Biographie zu Lebzeiten nicht veröffentlichen. Er verlor 1933 seine Stelle als Schriftleiter der Büchergilde Gutenberg, 1944 wurde er wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“ von den Nationalsozialisten hingerichtet. Auszüge der Zille-Biographie wurden erstmals 2014 in der Kulturzeitschrift Sinn und Form (Herausgeber: Akademie der Künste) veröffentlicht. [...]  Mehr