Schneeglöckchen – die ersten Frühlingsboten

Die Tage werden merklich länger und einige warme Sonnenstrahlen lassen den Frühling erahnen. Trotz klirrender Kälte, Schnee und Ostwind zeigen sich die ersten Knospen und Blüten. Der Winter ist zwar noch nicht ganz vorbei, aber die Schneeglöckchen läuten als erste Vorfrühlingsblüher die neue Gartensaison ein.
Schon Alfred Lichtwark gab 1910 Max Liebermann den guten Rat recht viele Frühlingsblüher, unter ihnen auch Schneeglöckchen, unter die Birken zu setzen damit er möglichst viel zu sehen bekommt, wenn er im Februar einmal an den Wannsee hinausfährt. Der auf die unterschiedlichen Jahreszeiten abgestimmte Reformgarten verkörpert im Birkenhain in Max Liebermanns Garten am Wannsee den Frühlingsaspekt. Schon blühen die ersten Schneeglöckchen am Wegesrand und auf der großen Wiese. Krokusse, Traubenhyazinthen und Schachbrettblumen werden in den nächsten Wochen folgen.

Schneeglöckchen am Birkenweg im Liebermann-Garten
Schneeglöckchen am Birkenweg im Liebermann-Garten

Schneeglöckchen treiben aus etwa 1 cm großen Zwiebeln, die bereits im Vorjahr an geschützten Standorten in Gruppen gesteckt werden. Wichtig ist es das Laub an diesen Stellen rechtzeitig zu entfernen damit die Blüten dann später beim „großen Frühlingsputz“ nicht zerstört werden und vor allem auch besser zur Geltung kommen. Befinden sich die Schneeglöckchen in einer Rasenfläche, sollte mit der ersten Rasenmahd solange gewartet werden bis sie vollständig verwelkt sind. Das gilt natürlich auch für andere Frühlingsblüher. Schneeglöckchen blühen je nach Witterung von Januar bis April. [...]  Mehr

Obstgehölze im Winter

Der Garten Liebermann ist in jeder Hinsicht ein Garten für alle Sinne. Neben üppiger Blütenpracht bietet er auch eine große Anzahl von Obst- und Gemüsesorten, die zur Selbstversorgung dienten, ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität in der Reformzeit. Im Hause Liebermann kam selbstgezogener Kohl oder der gute alte Kaiser Wilhelm Apfel aus eigener Ernte auf den Tisch. Im Zier-und Nutzgarten befinden sich einige Exemplare dieses „Malus domestica“, eine Züchtung aus dem Jahre 1864, die seinem Namensgeber Kaiser Wilhelm I. auch schon vorzüglich schmeckte. Dieser beliebte Kuchenapfel wird im Oktober geerntet und ist bis April lagerfähig.
Neben einer weiteren sehr alten Apfelsorte „Gravensteiner“ aus dem Jahr 1669, bereichern Hauszwetschen und Renecloden, die sehr gut für die Zubereitung von Marmelade geeignet sind und mehrere Weinstöcke am Gartenhaus den vorderen Zier- und Nutzgarten.

Apfelbaum im Nutzgarten der Liebermann-Villa
Apfelbaum im Nutzgarten der Liebermann-Villa

Mit der Vollendung der Heckengärten im letzten Jahr konnte auch die Obstwiese, die sich hinter den drei Laubkammern bis zum Seeufer erstreckt, mit einer großen Vielfalt an Obstgehölzen vervollständigt werden. Hier wachsen jetzt zwei Pfirsichbäume, eine Aprikose namens „Ungarische Beste“, Quittenbüsche, eine Mispel, Kirschen, Pflaumen und Beerenobst. Zum Nachbargarten ranken Brombeeren und Himbeeren an einem Spalier. Dieser Naschgarten wurde schon von Liebermanns Enkelin geschätzt und erfreut zur Erntezeit natürlich auch unsere Besucher. [...]  Mehr

Christrosen – weihnachtliche Winterblüher

Christrosen, mit botanischem Namen Helleborus niger, blühen von Dezember bis März. Sie stammen aus der Gattung der Nieswurzgewächse. Die Blütenfarbe ist reinweiß und die Wurzel schwarz, daher der botanische Artname „niger“.

In früheren Zeiten als Heilpflanze verwendet, findet sie heute gerade wegen ihrer ungewöhnlichen Blütezeit im Garten als Zierpflanze häufige Verwendung. Die gesamte Pflanze, besonders die Wurzel, ist stark giftig. Im Liebermann-Garten blühen die Christrosen bereits im Lindenkarree in den Heckengärten. [...]  Mehr