Die Blumenterrasse in geranienrot

Man sagt, Max Liebermann habe Jahr für Jahr die sommerliche Bepflanzung der Blumenterrasse mit roten Geranien gegen den Willen seiner Familie durchgesetzt.
Aber welche Sommerblume sonst hat dieses leuchtende Rot und eine extrem lange Blühfähigkeit zu bieten? Die leuchtkräftigste rote Geranie zu Liebermanns Zeiten war die Sorte „Meteor“, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zu einer der beliebtesten Gruppenpflanzen wurde und in Hamburgs Privatgärten zu dieser Zeit selbstverständlich zur Sommerausstattung gehörte.
Von den einen wegen ihrer Eintönigkeit verpönt, von den anderen wegen ihrer Leuchtkraft und Blühfreudigkeit geschätzt, hatte die Geranie schon immer Freunde und „Feinde“.
Dem Maler Max Liebermann war der starke Komplementärkontrast der Farben rot und grün, die sich nebeneinander platziert zu höchster Leuchtkraft steigern, besonders wichtig. Und auch wenn seine Familie der Geranie überdrüssig war, fand sich so leicht keine andere Pflanze, die in Farbkraft und kompaktem Wuchs- und Blühverhalten die Geranie ersetzen konnte.

Noch sind die Schmuckbeete der Blumenterasse leer, die Geranien stehen aber schon bereit.
Noch sind die Schmuckbeete der Blumenterasse leer, die Geranien stehen aber schon bereit.

Botanisch gesehen ist die „Geranie“ eine Pelargonie. Sie gehört wie die bei uns heimische Gattung Geranium zur Familie der Storchschnabelgewächse. Im Gegensatz zu unserer heimischen Vertreterin ist die Pelargonie nicht frosthart. Ihre Heimat liegt in den südafrikanischen Küstenländern. Im 17. Jahrhundert gelangte sie erstmals nach Europa in die botanischen Gärten von Leiden und London. Aus Kreuzungen verschiedener Pelargonium-Arten sind an die 10.000 Sorten hervorgegangen. Bis heute gehört die „Geranie“ zu den beliebtesten Sommerblumen. Sie ist relativ pflegeleicht. Bei regelmäßiger Bewässerung und Düngung (Flüssigdünger 1x pro Woche) blüht sie bis zum ersten Frost. Das Ausputzen der verblühten Blütenstände fördert die Bildung neuer Blüten. Was sie nicht mag, ist Wasser von oben. Das lässt die Blüten schwarz und unansehnlich werden. [...]  Mehr

Der Frühling zieht in den Liebermann-Garten ein

Jetzt kann Ostern kommen! Am Dienstag hat der Frühling mit farbigen Blüten im Staudengarten der Liebermann-Villa Einzug gehalten. Zugegeben nicht ganz freiwillig, sondern forciert durch eine große Lieferung Frühblühern wie Hornveilchen, Bellis und Goldlack. Die in Töpfen angelieferte Pflanzen sind zunächst nach einem von Gartenarchitekt Reinald Eckert und unserer Gärtnermeisterin Kirsten Plathof ausgearbeiteten Plan in die Beete gestellt worden und, erst als man mit der Anordnung zufrieden war, positionsgenau vom ehrenamtlichen Gartenteam in die Erde gesetzt worden. Jetzt wird noch regelmäßig gewässert, damit die jungen Pflanzen ihre ganze Pracht entfalten können. Ich bin mir sicher, dass die frischen Farben im Beet die in großer Zahl gesetzten Tulpen dazu antreiben werden, alle falsche Zurückhaltung aufzugeben und schon bald mit ihren eleganten Blüten zu prunken.

Pinke Bellis im Blumenbeet der Liebermann-Villa
Pinke Bellis im Blumenbeet der Liebermann-Villa

Zeitgleich mit der Frühjahrsbepflanzung sind die weißen und grünen Bänke aus ihrem Winterquartier im Schuppen geholt und die Hortensienkübel an ihre sommerlichen Standorte aufgestellt worden. Wenn noch die Sonne scheint, steht einem ersten Gartengenuss im Liebermann-Garten nichts mehr im Wege. Da passt es gut, dass die Liebermann-Villa ihren Besuchern ab dem 1. April wieder die Sommeröffnungszeit anbietet (täglich außer Di von 10 bis 18 Uhr, Do, So und Feiertage von 10 bis 19 Uhr). [...]  Mehr

Frühjahrsputz – Saisonstart im Liebermann-Garten

Der letzte Winter war nicht so lang, aber für die ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtner der Liebermann-Villa doch eine harte Zeit ohne ihren geliebten Garten.
So freuten sich alle auf den Saisonstart am letzten Dienstag und arbeiteten sich eifrig durch den noch winterlichen Garten. Es wurde Laub beseitigt, Stauden zurückgeschnitten und die Rosen für das Frühjahr vorbereitet.

Ehrenamtliche Gärtnerinnen und Gärtner beim Frühjahrsputz im Rosengarten
Ehrenamtliche Gärtnerinnen und Gärtner beim Frühjahrsputz im Rosengarten

Wie mag wohl Max Liebermann durch seinen Garten gegangen sein? Vielleicht mit kritischen Augen: „Ich brauch mehr blau, das Rot der Dahlien stimmt noch nicht, die Rosenblüte muss noch üppiger werden“? Sicher ist eins: Zufrieden war er in den 25 Gartenjahren am Wannsee bestimmt nie. Denn frei nach dem Motto von Karl Foerster hat jemand seinen Garten nicht verdient wenn er schon mit ihm zufrieden ist. [...]  Mehr