Max Slevogt als Illustrator – die Folge „Achill“ aus Homers „Ilias“

In der aktuellen Sonderausstellung „Im Banne der Verwüstung. Max Liebermann, Max Slevogt und der Erste Weltkrieg“ ist der Pfälzer Maler auch als Buchillustrator zu sehen. Vor dem Krieg illustrierte mehrfach Abenteuer-Geschichten, beispielweise Ali Baba (1903) oder Lederstrumpf (1908/09). Ausgestellt sind zwei Blätter der Folge Achill von 1907, auf denen Slevogt Szenen aus Homers berühmtem Epos Ilias darstellt. Homer schildert einen Abschnitt des Trojanischen Kriegs zwischen dem Stadtstaat Troja und der griechischen Allianz der Achaier und rückt dabei den Zorn und die tragische Kampfeswut als immer wiederkehrende Motivation der irdischen Heroen und olympischen Götter in den Vordergrund.

Max Slevogt, Achill und die Gefangenen, 1907
Max Slevogt, Achill und die Gefangenen, 1907 (Lithographie, Blatt 8 der Folge “Achill”)

Die beiden Blätter Achill und die Gefangenen und Hektors Tod zeigen Szenen aus dem Leben der beiden wichtigsten Helden des Krieges: zum einen Achill, der als Oberbefehlshaber der Griechen kämpft und auf der anderen Seite Hektor, dem Anführer der Trojaner. Im 19. Gesang der Ilias wendet Achill die endgültige Niederlage des Bündnisses ab, indem er sich öffentlich mit Agamemnon versöhnt und dessen Wiedereintritt ins Kampfgeschehen bewirkt. Voller Zorn betritt Achill das Schlachtfeld, um Rache zu nehmen an Hektor, dem Mörder seines geliebten Freundes Patroklos. Nach langer Hetzjagd um die Mauern der Stadt bittet der am Boden liegende Hektor seinen Gegner um einen würdevollen Zweikampf. Doch Achill entgegnete ihm: [...]  Mehr

Martha Liebermann – Ausstellung über Fundstellen in Archiven

Das Haus der Wannsee-Konferenz zeigt neben der Joseph Wulf Mediothek im 1. OG seit dem 10. Dezember 2014 eine kleine Ausstellung „Fundstellen – Spuren von NS-Verfolgten in Berliner Archiven“.

Die Kuratoren Dr. Christoph Kreutzmüller und Monika Sommerer richten sich damit an alle, die selbst zu Schicksalen von NS-Verfolgten forschen möchten. Die Ausstellung versteht sich als Anleitung zur biographischen Spurensuche. Da heute viele gesetzliche Sperrfristen für Archivbestände abgelaufen sind, ist es in vielen Fällen möglich geworden, über die Aktenbestände nähere Informationen zum Schicksal einzelner NS-Verfolgter zu erhalten. [...]  Mehr

Mondnacht Neukastel

Titelmotiv unserer aktuellen Ausstellung „Im Banne der Verwüstung – Max Liebermann, Max Slevogt und der Erste Weltkrieg“ ist das Slevogt-Gemälde „Mondnacht Neukastel – Blick auf die Madenburg bei Mondschein“ von 1917. Das Bild entstand in Neukastel in der Pfalz, wo Slevogt mit seiner ganzen Familie auf einem eigenen Anwesen die Sommer verbrachte. Der Slevogt-Hof liegt ganz in der Nähe der Madenburg, einer der größten Burgruinen der Region. Wir nehmen dies zum Anlass, Ihnen das Gemälde ein wenig näher vorzustellen.

Orlik war 8 Tage hier u. wir haben furchtbar gearbeitet – sogar nachts – nemlich Mondscheinstudien u. bilder.“ schrieb Slevogt an den Berliner Kunsthistoriker und Schriftsteller Johannes Guthmann auf die Rückseite der Todesanzeige seiner Schwiegermutter Johanna Finkler. Mit seinem Berliner Malerfreund Emil Orlik war er von Neukastell losgezogen und hatte „mit einem Taschenlämpchen die Farben der Palette anleuchtend, Mondschein und Nachtbilder gemalt, um zu versuchen, ob man nicht über das poetische Ungefähr einer nächtlichen Stimmung bei Schwind und Spitzweg hinaus zu einer erdverwandteren und tieferen malerischen Schönheit vordringen könne.“ (Guthmann, 1955). [...]  Mehr