Endlich ist es soweit! Die Ausstellungsräume sind gestrichen, für das Hauptbild ist eine Wand eingezogen und die Wandtexte sind aufgebracht. Eine Wand je Raum, und zwar die in der Blickachse gelegene Schauwand, ist farbig gestrichen: zwei in einem dunklen Rot, zwei in sattem Grün. Es hat einige Probeanstriche gebraucht, bis wir mit dem Ton zufrieden waren. Im Eingangsbereich der Ausstellung haben wir erneut mit großformatigen Bildtapeten gearbeitet.
Wandfüllend ist hier Liebermanns „Rasenbleiche“ aus dem Kölner Wallraf-Richartz-Museum abgebildet, jenes Gemälde, das in Van Gogh den Wunsch weckte, Liebermann zu treffen. Aus konservatorischen Gründen durfte das Bild leider nicht nach Berlin reisen. Durch seine zurückgenommene Wiedergabe auf der Tapete, auf der es in Graustufen und mit reduzierten Kontrasten gedruckt nur schemenhaft erscheint, wird das Bild als Ausgangspunkt der in der Ausstellung nachgeholten Begegnung in Erinnerung gerufen.
Vor diesem Hintergrund sollen als Schlüsselbilder die Strichätzung von Liebermanns “Rasenbleiche” aus dem Katalog des Pariser Salons 1883 und jene Van Gogh-Zeichnung ausgestellt werden, die als Wiedergabe desselben Motivs eine Hommage an Liebermann ist. Seit Montag rollen aus der Schweiz, den Niederlanden und deutschen Museen die Spezialkisten mit den Bildern an. Die Leihgabe aus dem Musée d’Orsay Paris kommt per Flugzeug. Nun muss es sich erweisen, ob die Planung aufgeht und die Ausstellungsgestaltung mit den Originalen zusammenpasst.
In der kommenden Woche muss dann alles fertig sein. Dann wird am Sonntag, dem 26. April, um 11 Uhr die Ausstellung unter der Schirrmherrschaft der Botschafterin des Königreichs der Niederlande, Monique van Daalen, eröffnet.
Autor: Dr. Martin Faass
Dr. Martin Faass ist Museumsleiter der Liebermann-Villa