Im Rahmen unserer Ausstellung „Streit am Wannsee“ hat das Literarische Colloquium in Kooperation mit der Liebermann-Villa am vergangenen Montag den Film Menschen am Sonntag gezeigt.
Menschen am Sonntag ist ein sehenswerter Stummfilm von Robert Sidomak und Edgar G. Ulmer, der auf einem Drehbuch von Billy Wilder basiert. Sie alle waren damals Newcomer im Filmgeschäft und wollten dem melodramatischen Stummfilm ihrer Zeit eine moderne Erzählung ohne Stars und Kulissen entgegensetzen. Der Film entstand in Berlin im Jahr 1929 und handelt von vier jungen Menschen, die nach einer langen Arbeitswoche u.a. als Taxifahrer, Verkäuferin oder Weinvertreter einen typischen Großstadt-Sonntag verbringen. Der Film enthält viele authentische und sehr sehenswerte Berlin-Aufnahmen, die in einer wilden Collage das Leben einer Großstadt einfangen: von Parkanlagen, Straßenszenen, Blicken aus der Stadtbahn oder vom Badetrubel im Strandbad Wannsee. Durch die Mischung von dokumentarischen Aufnahmen und Spielszenen mit Laiendarstellern und durch die auf starke Kontraste setzende Lichtführung bei der Charakterisierung der Figuren ist Menschen am Sonntag ein frühes Beispiel für den Realismus im Film. [...]