Forschungsprojekt zum Klimawandel in historischen Gärten

Wie sich der Klimawandel auf historische Gartenanlagen wie den Liebermann-Garten auswirkt, war Thema eines Pflanzenschutzseminars im Gartenforum Glienicke, an dem die Gärtnermeisterin des Liebermann-Gartens, Kirsten Plathof, kürzlich teilgenommen hat. In diesem Blog fasst sie einige der wichtigsten Ergebnisse zusammen.

In einem Forschungsvorhaben der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten und der Technischen Universität Berlin unter der Leitung von Professor Norbert Kühn untersuchte die Forschungsgruppe über zwei Jahre die Folgen des Klimawandels an Gehölzen in historischen Parks und Gärten. Das Projekt wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt von 2015 bis 2017 gefördert und die Ergebnisse dieser Forschung im Dezember 2017 in Form einer Publikation mit dem Titel „Gehölze in historischen Gärten im Klimawandel – Transdisziplinäre Ansätze zur Erhaltung eines Kulturguts“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Publikation soll Fachleuten aus dem gärtnerischen und wissenschaftlichen Bereich als Leitfaden für ihre Arbeit dienen. [...]  Mehr

Das Gartenjahr 2017 – Ein Jahresrückblick

Schon wieder ist ein Gartenjahr vorbei und wir vom Gartenteam der Liebermann-Villa haben wie jedes Jahr Ende November unseren Saisonabschluss gefeiert.
Nun ist erstmal alles getan: Der größte Teil des Laubs ist beseitigt, die Tulpen- und Kaiserkronenzwiebeln sind gesetzt, die Gemüsebeete sind mit Rinderdung gedüngt, und die Rosen abgedeckt und unsere Dahlien und Agapanthen befinden sich frostsicher im Winterquartier. Jetzt ruht der Garten bis zum nächsten Frühjahr und auch unsere gemeinsame Gartenarbeit an den Dienstagen hat eine dreimonatige Winterpause bis Anfang März des neuen Jahres.

Gärtnermeisterin Kirsten Plathof mit dem ehrenamtlichen Gartenteam

Wenn wir unser Gartenjahr rückblickend in Bildern ansehen, erinnern wir uns auch an Momente, die wir beinah schon vergessen hatten: Im Februar beispielsweise das Teilen und Verpflanzen von fünf Agapanthen in neue Holzkübel (Im nächsten Frühjahr werden dann die restlichen Pflanzen geteilt und in neue Kübel gesetzt). Mit den ersten Sonnenstrahlen im März folgten dann die großen Pflanzaktionen auf der Blumenterrasse und im vorderen Liebermann-Garten. Gelbe und blaue Stiefmütterchen und bunte Frühlingsblüher wie Bellis und Hornveilchen bildeten erste Farbtupfer im noch winterkahlen Garten.
Im April begann dann unsere Gemüsesaison mit viel Salat und später auch Kartoffeln, Bohnen, Tomaten und Artischocken. Viele verschiedene Grüntöne im Mai ließen die Hochblüte der Tulpen und den Flieder leuchten. Die Obstblüte begann mit Aprikose und Kirschen und das blaue Band in den langen Beeten stand jetzt in voller Pracht. Im Juni dann war das Blütenmeer der roten und weißen Rosen im Heckengarten der unbestrittene Höhepunkt.

Blühende Stauden und Sommerblumen im Liebermann-Garten

Im Juli und August war der vordere Garten mit blühenden Stauden und Sommerblumen ein Lieblingsplatz der Besucher. Rote Dahlien schwebten vor der Fassade der Villa. ..Das war im Hochsommer. Für uns als Gartenteam sind dies die arbeitsamsten Monate der Saison. Wir pflanzen, jäten, grubbern, harken, putzen Verblühtes aus und ernten.
Im September gab es  wieder unseren alljährlichen Gartentag. Viele begeisterte Besucherinnen und Besucher beteiligten sich an der Krokuszwiebel-Pflanzaktion auf der großen Wiese und kauften Tulpenzwiebeln und Sämereien.

Herbstnebel im Liebermann-Garten

Leider bringt ja ein Gartenjahr auch manchmal unangenehme Dinge mit sich: Zuerst kam der große Regen im August, der uns zwar eine zusätzliche Bewässerung fast vollständig ersparte, jedoch auch günstige Bedingungen für Pilzkrankheiten an Buchsbaum und Rosen schuf. Dann kämpften auch wir mit dem Buchsbaumzünsler, der schon seit längerem als Schreckgespenst in Berlin und Umgebung umhergeisterte und in benachbarten Gärten großen Schaden an Buchsbaumhecken anrichtete.Glücklicherweise gelang es uns erfolgreich, ihn mit biologischen Mitteln zu bekämpfen.
Im Oktober gab es dann schlimme Stürme, die unseren Garten aber weitgehend verschonten, so dass wir keine größeren Schäden zu beklagen hatten.

Da hat sich doch ein Rotkehlchen unbemerkt ein Nest in einer Gartentasche gebaut!

Und dann gibt es noch die ganz besonderen Momente, die wirklich rührend sind und unvergessen bleiben: Ein mystischer Nebeltag am Wannsee zum Beispiel oder aber das Rotkehlchen in Ursels Tasche! Da hatte sich doch tatsächlich im Frühjahr in der Tasche einer ehrenamtlichen Gärtnerin, in der sich ihre Arbeitskleidung befand und die sie im Überwinterungsraum der Agapanthen vergessen hatte, ein Rotkehlchen ein Nest gebaut! Es hatte darin Eier gelegt und diese auch ausgebrütet, sodass die Gartentasche im Mai zur Kinderstube von drei kleinen Rotkehlchen wurde. Ja, bei der gemeinsamen Gartenarbeit geschehen wundersame Dinge….

Jetzt schon freut sich das Gartenteam auf die nächsten Pflanzaktionen, das Jäten, Hacken und Ernten und auf die Kaffeepausen auf der Blumenterrasse, von der aus wir unser Werk zufrieden begutachten können. Denn: Wenn wir beim Saisonabschluss unseren fotografischen Jahresrückblick anschauen, sind wir in Gedanken schon wieder bei einem Dienstag im Frühling.

Autorin und Fotos: Kirsten Plathof

Kirsten Plathof ist Gärtnermeisterin der Liebermann-Villa

Aus der Gartenpraxis: Agapanthen umtopfen

Wer von unseren Gartenbesuchern kennt und bewundert sie nicht: die großen weiß und blau-violett blühende Schmucklilien (Agapanthus africanus) der Liebermann-Villa in ihren grünen Kübeln. Seit der Eröffnung 2006 schmücken sie unsere Blumenterrasse und betonen so den Übergang in den landschaftlichen Teil des Liebermann-Gartens.

In den letzten zehn Jahren sind unsere Agapanthen so groß geworden, dass nun nur noch Wurzelwerk ihre Kübel ausfüllt und das Holz des Kübels marode geworden ist. Damit die schönen Pflanzen auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und blühen können, stand für unsere Gärtnermeisterin Kirsten Plathof und die beiden Haustechniker Frank Steffen und Tom Pauling in diesem Jahr eine große Umtopf-Aktion an.

Alter Agapanthus-Kübel von 2006
mit marodem Boden

Für neue Kübel hatten wir schon im letzten Herbst um Spenden gebeten. Die Kübel werden extra für die Liebermann-Villa angefertigt und kommen aus einem Fachbetrieb aus Pirna (Sachsen). Bei der Aktion sind Spenden für fünf neue Kübel bei uns eingegangen.

Am letzten Dienstag konnte das Haus- und Garten-Team der Villa bei schönem Wetter die ersten fünf Agapanthen umtopfen. In unserem Film (unten) können Sie sehen, wie mühsam es ist, die Pflanze aus ihrem alten Kübel zu befreien! Die beiden Haustechniker müssen schweres Gerät einsetzen, da die Wurzeln des Agapanthus so fest im Kübel sitzen.

Die neuen Agapanthus-Kübel sind von unserer Gärtnermeisterin Kirsten Plathof im Vorfeld mit Granulat ausgestattet und mit Erde aufgefüllt worden. Die verkleinerte Schmucklilie wird schließlich in den neuen Kübel eingesetzt. Die Pflanze hat den Sommer Zeit, sich ausgiebig zu erholen. Neue Blüten wird der umgetopfte Agapanthus erst im nächsten Jahr entwickeln.

Die Agapanthus-Pflanzen und auch das Haus- und Garten-Team der Villa haben die Umtopf-Aktion gut überstanden

 

Autorin: Presse

Noch sind nicht alle Agapanthen versorgt! Wenn Sie noch einen Kübel spenden möchten, können Sie uns gern anrufen (030-805 85 900) oder einfach über unsere Webseite spenden: http://www.liebermann-villa.de/gartenspende.html