In unserer Instagram-Fotoreihe zum 25-jährigen Jubiläum der Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin haben wir für das Jahr 2003 eine Fotografie ausgewählt, auf der die Neupflanzung des Birkenwegs im Liebermann-Garten zu sehen ist. Im Vordergrund sehen wir die Kunsthistoriker*innen Prof. Matthias Eberle und Frau Drs. Margreet Nouwen, die diesem ereignisreichen Tag beiwohnten.
Der Birkenweg, der von der Terrasse der Villa zum Wannseeufer führt, ist eine der markantesten Gestaltungsideen des Wannseegartens.
Für die Gartengestaltung, die nach den Ideen und Idealen der damals modernen, reformierten Gartenkunst erfolgen sollte, hatte sich Max Liebermann intensiv mit seinem Freund Alfred Lichtwark, dem damaligen Direktor der Hamburger Kunsthalle, ausgetauscht. Diese wurde dann vom Gartenarchitekten und späteren Stadtgartendirektor Berlins, Alfred Brodersen, umgesetzt. Der Reformgarten bestand aus einem Blumen- und Staudengarten sowie einem Nutzgarten zur Straße hin und einer großen Rasenfläche zum See, die von geraden Wegen flankiert werden sollte. Als Pendant zu den geometrischen Heckengärten auf der linken Grundstücksseite ließ Liebermann den Birkenweg, der schon beim Kauf des Anwesens 1909 als ein kleiner natürlich gewachsener Birkenhain bestand, unberührt ins Gesamtkonzept integrieren. Die frei wachsenden Birken am Wannseeufer überspielten somit die strenge Ausrichtung der Kieswege zwischen Haus und Seeufer. Die natürliche versetzte Positionierung der Baumstämme und die feinblättrige Belaubung bildeten außerdem einen beabsichtigten Kontrast zum übrig geometrisch angelegten Gartenraum. [...]