Zurück auf der Insel

Seit über zehn Jahren unterstützt die Nationalgalerie Berlin die Liebermann-Villa am Wannsee. Gerade in den Anfangsjahren war dies von größter Wichtigkeit, als sowohl der damalige Generaldirektor der Staatlichen Museen, Prof. Peter-Klaus Schuster, als auch die Kustodin der Alten Nationalgalerie, Dr. Angelika Wesenberg, tatkräftig dabei mithalfen, das ehemalige Sommerhaus des Künstlers aufs museale Gleis zu setzen. Von entscheidender Bedeutung waren dabei vier Dauerleihgaben aus der Sammlung der Nationalgalerie Berlin, die seit der Eröffnung der Liebermann-Villa im ehemaligen Atelier des Künstlers zu sehen waren. Hierzu gehörte das berühmte Gemälde „Die Dame auf der Gartenbank“ von 1916.

Max Liebermann, Die Gartenbank, 1916,
SMB – Nationalgalerie, Foto: Julia Jungfer

Das Bild zeigt vermutlich die Tochter des Künstlers im sommerlichen Kleid mit Hut, wie sie auf der Bank unter dem Kastanienbaum sitzt; ein sommerliches, heiteres Motiv, das für die Liebermann-Villa zum Logo avancierte. Über die Dauerleihgaben hinaus hat die Nationalgalerie unser Haus bei Sonderausstellungen mit weiteren Werken aus ihrer Sammlung unterstützt, so etwa mit dem Liebermann-Porträt mit Sportmütze, dem Pissarro-Gemälde „Louveciennes mit dem Mont Valérien“ oder mit dem Selbstporträt von Sabine Lepsius, das in der Ausstellung „Frauen der Secession I“ zu sehen war. [...]  Mehr

Max Slevogt als Illustrator – die Folge „Achill“ aus Homers „Ilias“

In der aktuellen Sonderausstellung „Im Banne der Verwüstung. Max Liebermann, Max Slevogt und der Erste Weltkrieg“ ist der Pfälzer Maler auch als Buchillustrator zu sehen. Vor dem Krieg illustrierte mehrfach Abenteuer-Geschichten, beispielweise Ali Baba (1903) oder Lederstrumpf (1908/09). Ausgestellt sind zwei Blätter der Folge Achill von 1907, auf denen Slevogt Szenen aus Homers berühmtem Epos Ilias darstellt. Homer schildert einen Abschnitt des Trojanischen Kriegs zwischen dem Stadtstaat Troja und der griechischen Allianz der Achaier und rückt dabei den Zorn und die tragische Kampfeswut als immer wiederkehrende Motivation der irdischen Heroen und olympischen Götter in den Vordergrund.

Max Slevogt, Achill und die Gefangenen, 1907
Max Slevogt, Achill und die Gefangenen, 1907 (Lithographie, Blatt 8 der Folge “Achill”)

Die beiden Blätter Achill und die Gefangenen und Hektors Tod zeigen Szenen aus dem Leben der beiden wichtigsten Helden des Krieges: zum einen Achill, der als Oberbefehlshaber der Griechen kämpft und auf der anderen Seite Hektor, dem Anführer der Trojaner. Im 19. Gesang der Ilias wendet Achill die endgültige Niederlage des Bündnisses ab, indem er sich öffentlich mit Agamemnon versöhnt und dessen Wiedereintritt ins Kampfgeschehen bewirkt. Voller Zorn betritt Achill das Schlachtfeld, um Rache zu nehmen an Hektor, dem Mörder seines geliebten Freundes Patroklos. Nach langer Hetzjagd um die Mauern der Stadt bittet der am Boden liegende Hektor seinen Gegner um einen würdevollen Zweikampf. Doch Achill entgegnete ihm: [...]  Mehr