Die Max-Liebermann-Gesellschaft wird 20 Jahre alt

Vor 20 Jahren, im März 1995, gründete sich die Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin. Irene Pahl leitete die Gründungsversammlung der Gesellschaft in der Friedrichstädtischen Galerie. Sie ist langjähriges Vorstandsmitglied und betreut seit vielen Jahren das Archiv der Gesellschaft.

Liebermann-Villa: Frau Pahl, die Max-Liebermann-Gesellschaft feiert in diesem Jahr ihr 20jähriges Jubiläum. Sie waren 1995 an der Gründung der Gesellschaft beteiligt. Warum denn eine Liebermann-Gesellschaft?
Irene Pahl: Heute ist das kaum noch verständlich, aber das Interesse an Max Liebermann, seiner Kunst und den authentischen Orten war nach dem 2. Weltkrieg in Berlin sehr gering. Das Liebermann-Wohnhaus am Pariser Platz war ja durch einen Bombentreffer zerstört worden und das Sommerhaus am Wannsee war nach dem Krieg zunächst Krankenhaus, stand dann eine Weile leer und war seit Anfang der 1970er Jahre das Vereinsheim eines Sportclubs. Die Nationalgalerie (West) unternahm erst 1979 eine große Liebermann-Ausstellung und entdeckte die Kunst Liebermanns wieder. Für die Wohnorte Liebermanns begann man sich erst Anfang der 1990er zu interessieren. Nachdem 1992 ein privater Kunsthandel im Liebermann-Sommerhaus in Wannsee eine Verkaufsausstellung veranstaltet hatte, setzte sich eine Bürgerbewegung für die Liebermann-Villa als Kulturort ein. Man kann sagen, dass das Liebermann-Sommerhaus damit erst wiederentdeckt wurde. Ich selbst habe mich zusammen mit Annette Ahme von der Gesellschaft Historisches Berlin zunächst für das Wohnhaus Max Liebermanns neben dem Brandenburger Tor eingesetzt. Es ging ja damals um die Neubebauung des Pariser Platzes. [...]  Mehr

Gedenkstunde

Am Sonntag, dem 8. Februar, trafen sich um 11:30 Uhr zahlreiche Liebermann-Freunde und Pressevertreter am Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee, um des achtzigsten Todestages von Max Liebermann zu gedenken. Woran keiner gedacht hatte: Anders als andere jüdische Friedhöfen ist der Friedhof in der Schönhauser Allee sonntags regulär geschlossen. Da stand man nun in der Kälte des eisigen Windes und hätte die mitgebrachten Kränze am verschlossen Tor niederlegen müssen, wenn nicht, ja wenn nicht Dr. Hermann Simon unter den Anwesenden gewesen wäre. Der Direktor des Centrum Judaicum verfügte über die nötigen Kontakte und die richtige Telefonnummer. Ihm gelang es, einen Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung aus Weißensee zu erreichen, der sich bereiterklärte zu helfen. Die ersehnte Hilfe kam nach einer kalten Viertelstunde in Gestalt eines Rennradfahrers im neonfarbigen Outfit um die Ecke gebogen und öffnete mit dem passenden Schlüssel das Friedhofstor. Dank dieses sportlichen Einsatzes konnten die beiden bunten Kränze doch noch am Liebermann-Familiengrab niedergelegt und mit kurzen Ansprachen von Dr. Hans Gerhard Hannesen, Präsidialsekretär der Akademie der Künste Berlin, und Dr. Martin Faass, Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin, an den vor achtzig Jahren verstorbenen Maler erinnert werden.

Die Vertreter der Akademie der Künste und der Max-Liebermann-Gesellschaft am Liebermann-Gerab
Die Vertreter der Akademie der Künste und der Max-Liebermann-Gesellschaft am Liebermann-Grab

Autor: Dr. Martin Faass [...]  Mehr

Max Liebermann zum 80. Todestag

Am Sonntag, dem 8. Februar 2015 jährt sich der Todestag Max Liebermanns zum 80. Mal. Der berühmte Maler und Ehrenbürger Berlins starb mit 87 Jahren am 8. Februar 1935 in seinem Haus am Pariser Platz. Er wurde am 11. Februar 1935 auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee bestattet.

Der Dresdner Liebermann-Forscher Ernst Braun hat im Jahr 1985 die näheren Umstände der Beisetzung Max Liebermanns untersucht. Wir nehmen das diesjährige Jubiläum zum Anlass – mit freundlicher Genehmigung des Autors – an dieser Stelle einen stark gekürzten Auszug seines Text abzudrucken. [...]  Mehr