Selbstbildnis eines Mannes von Welt

Seit einigen Wochen ist ein neues Selbstporträt Max Liebermanns bei uns in der Villa am Wannsee zu bewundern. Das großformatige Gemälde Selbstbildnis, stehend in Dreiviertelfigur, beide Hände in den Hosentaschen aus dem Jahr 1915 kommt als Dauerleihgabe aus der Nationalgalerie Berlin zu uns. Das Bild war fast 100 Jahre in Privatbesitz bevor es 2014 dem Museum geschenkt wurde – von den Freunden der Nationalgalerie. Jetzt ist es hier in der Liebermann-Villa im Atelier des Künstlers zu sehen.

Dauerleihgaben
Max Liebermann, Selbstbildnis, stehend in Dreiviertelfigur, beide Hände in den Hosentaschen, 1915 © SMB – Nationalgalerie – Foto: Andres Kilger

Das Selbstbildnis malte Liebermann 1915 mit Öl auf Karton. Es zeigt den Künstler, einen dunklen Anzug tragend, in einer lässigen Dandy-Pose. Der 68-jährige zeigt sich als Mann von Welt: distinguiert, vornehm gekleidet und sich seiner gehobenen Stellung bewusst. Staffelei, Palette und Pinsel fehlen, wodurch ein Hinweis auf seine künstlerische Tätigkeit fehlt. [...]  Mehr

Die blaue Blume im blauen Beet

Fragend stehe ich bei der Eröffnung der Ausstellung „Waldemar Rösler“ vor dem Gemälde „Das blaue Beet“ und denke laut: „Welche Blumen könnten das sein – Hortensien, Primeln?“ – „Nein, es sind Zinerarien!“, ruft mir jemand zu. Die Ausstellungsaufsicht, in ihrem früheren Beruf als Landschaftsgärtnerin tätig, ist sich vollkommen sicher. Ich muss passen: Von dieser Pflanze hatte ich bis dahin noch nichts gehört.

Waldemar Rösler, Das blaue Beet, 1905
Waldemar Rösler, Das blaue Beet, 1905
© Künstlerhaus Rösler-Kröhnke

Nach längeren Recherchen bin aber auch ich davon überzeugt, dass es sich tatsächlich um Zinerarien handeln könnte, die Waldemar Rösler in seinem „blauen Beet“ von 1905 festhielt. Diese Vermutung wird auch durch meine Kollegin Dr. Angela Pfennig von der Gartenakademie Stralsund bestätigt. [...]  Mehr

Buchvorstellung: „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“

Im Rahmen der jüdischen Kulturtage 2016 fand am 8. November eine Podiumsdiskussion in der Liebermann-Villa statt, die sich mit der Frage beschäftigte „Was heißt jüdisches Leben in Berlin im 21. Jahrhundert“. Einer der Diskussionsteilnehmer war der Autor Dimitrij Kapitelman, dessen kürzlich erschienener Roman „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“ das Thema der jüdischen Identität berührt. Unsere Museumsshop-Leiterin, Dina Schlote, stellt Ihnen das Buch, das auf der persönlichen Geschichte des Autors beruht, in diesem Blogbeitrag vor.

Ein Jungautor mit dem Namen Kapitelman scheint gesegnet zu sein… Und so ist dieses Buch tatsächlich ein sehr erfolgreiches geworden, viele Rezensionen im deutschsprachigen Blätterwald, von der „Neuen Züricher“ bis zum „Rolling Stone“. [...]  Mehr