Gartenarbeiten im Juli

Der Hochsommer hat begonnen und der Garten steht in voller Blüte. Auch wenn jetzt schon alles gepflanzt ist, gibt es auch zu dieser Jahreszeit eine Menge Arbeit im Liebermann-Garten.
Bei hohen Temperaturen und lang anhaltender Trockenheit hat selbstverständlich das Gießen Priorität. Reichhaltiges Gießen, so dass auch die Wurzeln Wasser bekommen und das Wasser richtig in den Boden einsickern kann, ist wichtig. Gießt man öfter, dafür aber wenig, gelangt das Wasser nicht so tief, dass die Pflanze es aufnehmen kann und sie vertrocknet doch irgendwann. Möglichst sollten die Blätter nicht übergossen werden. Das schützt vor Verbrennungen und beugt dem Befall von Pilzkrankheiten vor (das ist besonders bei Rosen zu beachten). Vorsichtiges Grubbern nach dem Gießen verhindert die schnelle Verdunstung des Wassers aus dem Boden, da die feinen Kapillare zerstört werden, die das Wasser an die Oberfläche befördern.

Der Garten im Juli
Die erste Rosenblüte ist vorüber. Wir schneiden das Verblühte unserer Rosen kräftig zurück, damit sich in wenigen Wochen eine zweite Blüte entwickeln kann. Nach dem Schnitt werden die Rosen mit organischem Dünger und Steinmehl gedüngt.
Auch viele Stauden wie Frauenmantel, Katzenminze, Salvien , Rittersporn und Spornblume vertragen einen Rückschnitt und blühen dann ein zweites Mal im Spätsommer. Außerdem ist es jetzt auch angebracht, stark wuchernde Stauden durch Rückschnitt im Zaum zu halten. Auch hier sollte nach dem Schnitt gedüngt und gegebenenfalls gewässert werden.

Ehrenamtliche Gärtnerinnen helfen bei den Pflegearbeiten.
Ehrenamtliche Gärtnerinnen helfen bei den Pflegearbeiten.

Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt für den Heckenschnitt von Hainbuchen, Buchsbaum & Co. Der Vogelschutz, der bis zum 30. Juni andauert, ist vorbei, auch die stärkste Wachstumsphase, so dass die Hecken nach dem Schnitt länger in Form bleiben.Vorteilhaft ist es, den Schnitt an einem nicht so sonnigen und heißen Tag durchzuführen, damit die Blätter nicht verbrennen.

Es kann auch schon geerntet werden: Die Buschbohnen sind reif und die Johannisbeeren sind nicht mehr so sauer. Buschbohnen, Spinat und Radieschen können auch jetzt noch ausgesät und in ca. 8 Wochen geerntet werden. Die Artischocken sind eigentlich auch bereit für den Kochtopf. Doch lassen wir sie stehen damit sie blühen. Eine wahre Zierde für den Gemüsegarten!
Und nicht vergessen die Tomaten auszugeizen und anzubinden!

Natürlich wächst auch jetzt das Unkraut besonders stark. Das entfernen wir regelmäßig auch aus dem Rasen. Außerdem ist jetzt eine gute Zeit Rasen nachzusäen. Ist er einmal gekeimt muss er unbedingt feucht gehalten werden, sonst vertrocknen die frischen Halme sehr schnell. Sollte es wieder eine Hitzeperiode geben, schneiden wir den Rasen nicht zu kurz – das schützt vor Verbrennungen.

Kurze Pause im Garten.
Kurze Pause im Garten.

Lassen sich einmal ein paar Schädlinge wie Schnecken oder Blattläuse blicken, greifen wir selbstverständlich nicht zur Giftspritze. Es gibt auch genügend andere Möglichkeiten zu viele dieser Artgenossen mechanisch zu entfernen. (Einige kann man auch lassen, es ist ja genug für alle da).
Ja, und dann heißt es genießen – auf einer Bank in der Sonne sitzen, ein paar Früchte naschen und den Schmetterlingen zusehen. Das nenne ich Sommer.


Autorin: Kirsten Plathof

Kirsten Plathof ist Gärtnermeisterin der Liebermann-Villa.