Nach 95 Jahren zurück am Wannsee

Am 10. Juni haben wir bei bestem Wetter unsere diesjährige Sommerausstellung, „Max Liebermann und Paul Klee. Bilder von Gärten“ eröffnet. Schirmherrin der Ausstellung ist die Schweizer Botschafterin in Berlin, Christine Schraner Burgener, die Anfang Mai 2018 zur Sondergesandten der UNO für Myanmar ernannt wurde. Trotz ihrer neuen Aufgabe hat es sich Frau Schraner Burgener nicht nehmen lassen, die Ausstellung persönlich zu eröffnen. Sie hatte sich darüber hinaus eine ganz besondere Überraschung für die Eröffnung überlegt: Sie übergab das Liebermann-Gemälde „Große Seestraße“ von 1923 aus dem Besitz der Schweizer Botschaft als Dauerleihgabe an die Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin.

Enthüllung des Gemäldes “Die große Seestraße” im ehemaligen Atelier Max Liebermanns in Wannsee

Das Gemälde „Große Seestraße“ hing seit 1948 in den Räumen der Schweizer Botschaft nahe dem Reichstag. Besitzer war der damalige Schweizer Gesandte, François de Diesbach, der als Leiter der „Heimschaffungsdelegation“ der Schweiz in Berlin tätig war. Er hatte das Werk im Dezember 1948 im Auktionshaus Leo Spik für sich gekauft. Er verstarb kurz darauf, 1949, bei einem tragischen Segelunfall auf dem Wannsee. Seine Frau, eine Engländerin, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks in Großbritannien aufhielt, kehrte nicht mehr nach Berlin zurück und erbat durch die Zusendung einer Liste, die persönlichen Gegenstände ihres Mannes zurück. Das Gemälde war nicht darauf verzeichnet. Daher verblieb es im Gebäude der Schweizer Botschaft. Die Witwe von Herrn de Diesbach verstarb 1984 und hinterließ keine Kinder. Über viele Jahre hing das Gemälde in der Botschaft. Zwischenzeitlich wurde es sogar mit einer Inventarnummer des Schweizer Bundesamtes versehen. Der originale Rahmen des Gemäldes ist leider nicht mehr erhalten. Der heutige Rahmen ist aus dem Jahr 2011. [...]  Mehr

Max Liebermann in Den Haag

Am Samstag, dem 24. März 2018, bin ich zur Eröffnung der großen Liebermann-Ausstellung „Max Liebermann – Een Zomers Impressionist“ im Gemeente Museum nach Den Haag gefahren. Das Museum, das durch seine bedeutende Piet Mondrian-Sammlung und große Bestände an Werken der Haager Schule bekannt ist, kann als idealer Ort für eine solche Ausstellung gelten. Es liegt nur wenige hundert Meter vom Strand in Scheveningen entfernt, der den Maler Liebermann zu zahlreichen Kompositionen angeregt hat.

Die Idee zur Ausstellung wurde vor etwa fünf Jahren in einem gemeinsamen Gespräch geboren, das ich 2013 zusammen mit dem damaligen Leiter der Ausstellungen im Gemeente Museum, Franz Kaiser, führte. Ich war damals zur Vorbereitung unserer Ausstellung „Max Liebermann und Vincent van Gogh“ in Den Haag, um über mögliche Leihgaben zu verhandeln. Dabei kamen wir schnell auch auf den naheliegenden Gedanken, dass es an der Zeit ist, Liebermann einem größeren niederländischen Publikum zu zeigen. [...]  Mehr

Erwin Barth – Gartenarchitekt und Visionär

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Neue Gärten“ in der Liebermann-Villa wollen wir Sie mit einigen wichtigen Persönlichkeiten der Gartenreformbewegung bekannt machen. Die Reihe beginnt mit Erwin Barth.

Erwin Albert Barth (1880-1933) war von 1912 bis 1926 Gartendirektor von Charlottenburg und anschließend von Groß-Berlin. Er gestaltete in seiner Amtszeit zahlreiche Berliner Stadtplätze und Parks, die im Sinne der Lebensreformbewegung allen Menschen Licht, Luft und Sonne bringen sollten. Dazu gehören der Volkspark Jungfernheide, der Mierendorffplatz, der Brixplatz, der Savignyplatz, der Boxhagener Platz, der Volkspark Köpenick, der Volkspark Mariendorf, der Luisenstädtischer Kanal, der Lietzenseepark u.v.a. [...]  Mehr